Das Traummotorrad gefunden, sollte das Fahrzeug intensiv unter die Lupe genommen werden. Folgende Bauteile bedürfen einer besonderen Kontrolle, bevor der Kaufvertrag unterzeichnet wird.
Motor
Motordeckel, Ventildeckel, Ölwanne, Zylinderkopf und -fuß sollten dicht sein. Der Ölstand sollte in Ordnung sein. Die Probefahrt sollte zu zweit durchgeführt werden. Der Hintermann kann bei Beschleunigung und Reduzierung die Farbe der Abgase begutachten. Bei blauen Ausstößen deutet dies auf Defekte hin.
Auspuff
Weder Rost noch Unfallspuren sollten vorhanden sein. Ist der Auspuff nachgerüstet, benötigt er eine Betriebserlaubnis. Klappert der Auspuff, wenn man leicht gegenschlägt, liegt ein Defekt vor.
Bremsen
Riefen in der Scheibe und verschlissene Beläge? Bremsdruckpunkt spürbar? Leitungen überprüfen. Liegt eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) für Stahlflexleitungen oder ähnliche Nachrüstungen vor?
Licht und Armaturen
Funktionsfähigkeit der gesamten Leuchteinrichtung vorhanden? Ist die Hupe funktionstüchtig und gibt es an den Griffen Unfallspuren?
Verkleidung
Weist die Kunststoffhaut Risse auf oder wurde diese ausgebessert? Sind Lackplatzer oder ausgeblichene Stellen vorhanden?
Kette
Ist die Kette gut geschmiert und weist keinen Rost auf? Ist die richtige Kettenspannung vorhanden?
Reifen
Die Reifen sollten mindestens 1,6 mm Profiltiefe haben. Liegt eine ABE für die Reifenpaarung vor? Die Reifen sollten nicht zu alt sein (die vierstellige Zahl an der Reifenflanke steht für das Produktionsdatum. Zum Beispiel „5210“ steht für 52. Kalenderwoche 2010).
Stoßdämpfer und Gabel
Es darf kein Öl austreten. Weder bei mehrfachen ein- und ausfedern noch nach der Probefahrt.
Rahmen
Roststellen sind ein schlechtes Zeichen. Besonders Schweißnähte mit Rissen und Alurahmen mit tiefen Kratzern sind kritisch. Zieht das Motorrad bei freihändiger Probefahrt zur Seite, deutet dies auf einen Rahmenschaden hin.
Lager
Um das Radlagerspiel zu prüfen: Reifen umfassen und quer zur Fahrzeugachse bewegen. Schwinge bei aufgebocktem Motorrad quer zur Fahrtrichtung rütteln – es sollte kein Spiel zu fühlen sein. Vorderrad in der Luft schweben lassen und den Lenker von Anschlag zu Anschlag drehen. Wenn der Lenker in einer Position einrastet, ist das Lenkkopflager höchstwahrscheinlich verschlissen.
Quelle: Matthies
Comments